Uluwatu, Bali

Der erste Monat ist nun vorbei. Im Kartenspiel „UNO“ liege ich in der Gesamtwertung mit 12:6 hinten, uns werden wilde asiatische Filme bei Netflix vorgeschlagen und manchmal bin ich mir bei unseren Rollerfahrten nicht sicher, ob Julia oder ein StarWars Stormtrooper vor mir sitzt (siehe Bild 3). Kostentechnisch schlagen wir uns für unser Empfinden nicht schlecht. Unter 75 Euronen Tagessatz auf Bali für zwei Personen inkl. Hotels, Flüge, Essen & co. Passt.

Das Essen hier ist wirklich sehr günstig, dafür möchten wir bei den Unterkünftigen bestimmte Dinge nicht missen. Da wir gerade keinen festen Wohnsitz haben, merken wir vermehrt, welche Sachen uns bei „unserer Wohnung“ wichtig sind. Julia wünscht sich immer ein Sofa. Ich hingegen möchte einen Schrank in der Unterkunft, um alle Sachen zu verstauen. Zudem sehne ich mich nach Putzzeug.

Wir sind weiterhin an einem wunderschönen Fleck auf dieser Erde. Unsere letzte Station auf Bali lautet: Uluwatu. Uluwatu (übersetzt „Ende des Landes“) liegt ganz im Süden der Insel und ist bekannt für seine Surfspots, verträumten Strände und steilen Klippen. Ich möchte euch kurz von unserem schönsten Moment hier erzählen. Abends sind wir zu einem nahegelegenen Spot namens „Honeymoon-Beach“ mit dem Roller gefahren. 10 Minuten Fussmarsch durch dichtes Dschungel-Gestrüpp, vorbei an einer Familie freilaufender Ochsen und ein paar nicht identifizierbaren Krabbeltieren. Nach kurzer Zeit eröffnet sich dann ein tolles Plateau mit einer wahnsinnig schönen Sicht über den Ozean. Kennt jeder, ich weiß… aber das Besondere war hier einfach die Stimmung. Viele einheimische Jugendliche tummeln sich hier und picknicken, machen gemeinsam Musik und atmen diese friedliche Stimmung ein. Der Geschmack von Salz im Mund, dazu akustische Beschallung einer Gitarre (Ed Sheeran) und der Blick auf die Surfer im Meer. Einfach nur da sitzen, schweigen, die Jungs und Mädels beim Surfen beobachten, Momente aufsaugen und speichern. Dazu noch ein toller Sonnenuntergang. Magisch. 

Die nächsten Tage hatten wir ein buntes Tagesprogramm bestehend aus Pool-Zeit und Sightseeing. Neben dem bekannten (und sehr überlaufenen) Tempel „Pura Luhur Uluwatu“ haben wir zudem noch eine riesige Statue namens „Garuda“ besucht, die gefühlt von überall auf der Insel sichtbar ist. Bei dieser Art von Touri-Attraktionen sind wir vermehrt zwiegespalten. Einerseits möchten wir viele der „Top-Things-to-do-in-X“ sehen, gleichzeitig sind es meist die Momente fernab dieser Kassenschlager, die uns mehr Freude schenken.

Ich bin gespannt, wie sich unsere Einstellung hierzu im Laufe der Reise entwickelt. Gleiches gilt für unsere Entwicklung. Wir realisieren, dass Unbeschwertheit im Leben oft dadurch entschieden wird, wo man auf dieser Erde geboren wird. Einheimischen erzählen wir nie von unserer Weltreise, da wir uns sehr unwohl damit fühlen. Die meisten Balinesen, die wir treffen, waren noch nie außerhalb der Insel, schuften den ganzen Tag und arbeiten, um zu überleben. Und dennoch strahlen diese Menschen so viel Zufriedenheit und Liebe aus. Luxusgüter und daraus resultierender Neid sind hier selten. Probleme, die wir aus Deutschland kennen, werden hier bagatellisiert. Wir können viel lernen.

Täglich grüßt das Murmeltier. Wir haben einmal zu oft hier geschrieen und ZACK! … zum Abschied haben wir uns auf Bali noch Bakterien eingefangen. Lebensmittelvergiftung! Vermutlich durch ein Joghurt im Supermark. Es folgten 1,5 Tage mit einem Location-Wechsel zwischen Bett und Toilette. Siehe Bilderstrecke unten… Spaß. Details ersparen wir euch. Nach dem Besuch des Doktors, 30 Minuten Infusionen und einem Medikamenten-Cocktail ging es glücklicherweise schnell wieder gut. Verunsichert sind wir dennoch ein bisschen, da wir sehr bewusst und vorsichtig bei der Nahrungsaufnahme sind. Aber genug davon.

Es geht nun weiter. Vietnam. Buddhistische Pagoden, hektische Städte. Das wird toll.
Bye Bye Bali. 

7 Kommentare zu „Uluwatu, Bali“

  1. Anja Forster

    Vielen Dank , dass Ihr uns an Eurer Reise teilhaben lasst. Es ist (fast so) als wäre man dabei .
    Weiterhin alles Gute und viel Spaß in Vietnam

  2. Sabine Dehnhardt

    Schön auf Eurer Weltreise dabei zu sein – manchmal habe ich das Gefühl ich reise irgendwie mit – ich find’s super !
    Dann bis bald in Vietnam – freue mich schon (da war ich nämlich auch noch nicht 🙂 )

    Seid lieb gedrückt und passt auf Euch auf
    Lời chào từ Nuremberg (ist vietnamesisch – da könnt Ihr schonmal üben)

    Sabine

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