Santiago de Chile, Chile

Das Land der Superlative: Mit 4.300 Kilometern von Norden nach Süden ist es das längste Land der Welt. Die Atacama-Wüste ist der trockenste Ort auf diesem Planeten und neben dem höchsten Vulkan der Erde (fast 7000 Meter hoch) befindet sich zudem der größte Schiffsfriedhof (über 800 aufgezeichnete Schiffbrüche) im Süden des Landes. Das erste mal Südamerika. Bien Venido en Chile!

Wir starten in der Hauptstadt Santiago und sammeln uns für ein paar Tage, um die weitere Reise zu organisieren. Nahe des Zentrums mieten wir uns in ein kleines Zwei-Zimmer Apartment mit einem schönen Pool auf dem Dach ein und genießen das leichte Leben.

Wäre die sechs Millionen Metropole nicht von den Anden umzingelt, würde man sich wie in Spanien fühlen, gepaart mit ein paar deutschen Einflüssen. In der U-Bahn kommen wir uns manchmal vor als würden wir vom Nürnberger Hauptbahnhof zum Rathenauplatz fahren. Alles funktioniert, alles ist sauber, die Kriminalität ist überschaubar….klingt eigentlich toll, aber… uns fehlt der Reiz. Wir wollen mehr Südamerika-Feeling. Santiago landet daher nur auf Platz 28 im Gesamt-Ranking unserer Lieblingsstädte (hier geht´s zum Städte-Ranking). Nachdem wir die interessantesten Viertel Bellavista und Barrio Italia ausgecheckt haben, entscheiden wir uns bereits nach ein paar Tagen weiter in den Süden des Landes zu fliegen.

Mit unserem Spanisch kommen wir übrigens nur bedingt weiter. Schulnote 4-5! Beispiel gefällig?

Wir: „Dónde está la Plaza de Armas?“ Wie kommen wir zum Plaza de Armas?
Stille. Krokodilsaugen schauen uns an! Nach 3 Sekunden die Antwort:
„Aaaaaah Plaaaazzzaaa deij Haaarmaaazzzzzooo, siiii.“

Es folgt eine minutenlange Beschreibung mit viel Herz und Hand in dreifacher Geschwindigkeit, so dass wir leicht errötet nicken und uns mit einem netten Lachen verabschieden. Macht nichts. Die Leute hier sind toll, sehr devot und riechen gut. Ganz genau. In Chile gehört es nämlich zum guten Ton, immer stark parfümiert zu sein. So baden wir ab sofort nun auch jeden Morgen in unserer Parfümflasche.

Und jetzt: ab nach Patagonien. Nach drei Stunden Flugzeit  stehen mitten auf der Landebahn im Nirgendwo. Der Wind bläst uns fast um und weht meinen peinlichen Strand-Hut vom Kopf. Ich verspüre die gleichen Gefühle, die bereits mein „6-jähriges Ich“ erleben durfte, als ich das erste mal Jurassic-Park angesehen habe. Es ist unglaublich. Wir sind am anderen Ende der Welt. Das Tor zur Antarktis. Noch nie waren wir so weit von unserer Heimat entfernt.

Während wir in Santiago noch Summer-Feelings bei 30 Grad genießen konnten, begrüßt uns Patagonien nun mit 10 Grad und einem kaltblauen Himmel. Unser kleines Städtchen Puerto Natales ist der Ausgangspunkt für unsere Trips zu dem Sehnsuchtsort „Torres del Paine“. Für die meisten Naturliebhaber eines der Top-Wandergebiete weltweit. Puerto Natales beherbergt nur 20.000 Einwohner, die man tagsüber kaum antrifft. Dafür hingegen unzählige Wander-Stereotypen. Alle sehen gleich aus. Ein unsäglich teures Outfit der Marke „Patagonia“ (wahlweise auch von Columbia), Wanderschuhe und ein überdimensional großer Rucksack von „The North Face“. Dazu ein genervter Gesichtsausdruck, weil man nicht der einzige „Wanderbursche“ in der Region ist. Vorrangig deutsche Kollegen.

Seit langem mieten wir uns mal wieder in ein Hotel ein. Wunderschön, direkt am Ortseingang, nur alte Leute, die bereits um 07:00 Uhr morgens auf die Eröffnung des Buffets gaunern. Lustig. Der Ort hat sich komplett auf den Tourismus eingestellt und so findet man neben vielen süßen Hostels, Bäckereien, Trekking-Läden auch ein paar vegane Restaurants.

Wir fühlen uns schnell wohl und spüren es endlich wieder… das Abenteuer! Jetzt heißt es: schnell ab auf die „Piste“. Ab in den Torres del Paine. Patagonien Teil II folgt.

4 Kommentare zu „Santiago de Chile, Chile“

  1. Marion Dehnhardt

    Hola Tom e hola Julia B., witzig geschriebener Reisebericht von Südamerika und super Fotos.
    Adios und freu mich schon auf Teil II eurer Weltreisereportagen von eurer Marion 👣

  2. Patagonien – das Ende der Welt – Land aus Feuer 🌋 und Eis 🗻❄️ – so wird es immer beschrieben! Freue mich schon auf Teil 2 Eures Blogs ( mit mega tollen Bildern 📸 / Naturaufnahmen und einem gigantischen Reisebericht! ), die Landschaft soll ja einmalig sein, liebe Grüße und eine tolle Zeit wünscht Euch aus fast 12.800 Kilometern Entfernung Sabine ! Sollte es Euch bei Eurer Reise noch nach Südafrika/ Kapstadt verschlagen könntet Ihr die Entfernung nach Nürnberg noch toppen 🤣

    1. Yeeees, Julia hat schon ganz viele tolle Bilder geknipst 📸📸📸 Teil 2 folgt 🙂

      12.800 KM 😮😮😮 das ist echt weit.
      Wir schicken euch trotz der Distanz eine virtuelle Umarmung 😘

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