Outer Banks, USA

Eine 250 Kilometer lange Inselkette mit einer wunderschönen Küstenstraße, an vielen Punkten nicht breiter als 200 Meter. Umgeben von weitläufigen Dünen, verschlafenen kleinen Orten, malerischen Leuchttürmen, unberührten Stränden und türkisblauem Wasser. The Outer Banks, North Carolina.

Im Sommer ist „the OBX“, wie die Einheimischen diese Region nennen, eine Hochburg für braungebrannte Surfer-Kids. In der Nebensaison ein verschlafenes Stück Land. Während die Unterkünfte hier ab 3.500 Euro pro Woche in der Hauptsaison kosten, ergattern wir nach langer Recherche ein süßes Haus für nicht mal einen Bruchteil. Nur 2 Minuten zum Strand inklusive Beach-Bikes.

Nach den sehr vielseitigen letzten Reisemonaten genießen wir die Ruhe und erfreuen uns an den wenigen Aktivitäten, die wir hier unternehmen können. Lange Frühstücken, shoppen und dann ab mit dem Rad zum Beach. Strandspaziergang. Angenehme 25 Grad. Nahezu keine Menschen über Stunden. Abends den Sand abduschen, mit Zeit kochen, in eine Decke einmurmeln und Trash-Tv schauen. Was will man mehr.

Wir wohnen im Örtchen Kill Devil Hills, das vor allem für die Gebrüder Wright bekannt ist. 1903 führten die beiden Brüder nämlich hier den ersten bemannten Flug der Welt durch. Ein großes Memorial auf einem Hügel erinnert an diesen geschichtsträchtigen Moment.

Wir erkunden alles mit unseren Bikes und plaudern mit den Einheimischen, die gerade ihre Ferienwohnung für den Sommer vorbereiten. Farbanstrich hier, Motorsäge da. Es wirkt als wären wir bereits viele Jahre ein Teil dieser Gemeinde. Abends erfreuen uns wir uns an den intensivsten Sonnenuntergängen, die wir bisher auf unserer Reise erlebt haben. Tiefrot, ein bisschen lila, ein leichter Wind lassen und der Geschmack von Salz, lassen uns diese Momente hoffentlich nie vergessen.

Im Nachbarörtchen „Duck“ schlendern wir am Pier stundenlang durch die süßen individuellen Shops und Cafés. Nichts blinkt hier, alles ist unaufgeregt und leise. Pastellfarben prägen die Anstriche des Shops. Es ist wirklich wunderbar.

Marokko-Feelings bekommen wir noch als wir den Jockey-Ridge State Park besuchen. Die größte Sanddüne an der Ostküste. Angenehm warmer Sand, ein leichter Wind und endlose Weite. Stundenlang einfach geradeaus laufen und treiben lassen. In der Nähe lassen Kinder noch ein paar Drachen steigen. Die Welt scheint in Ordnung zu sein.

Missoula, Bayahibe, Los Angeles haben uns bisher die Abschiede wirklich schwer gemacht. The Outer Banks reihen sich hier nun nahtlos ein.

Zum Abschluss noch eine Geschichte für euch, die uns bei einer Meditation hier in Outer Banks vorgelesen wurde:

„Ein erfahrener Meister wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Aufgaben immer so glücklich sein könne:

Er antwortete:
Wenn ich stehe, dann stehe ich;
wenn ich gehe, dann gehe ich;
wenn ich sitze, dann sitze ich;
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich spreche, dann spreche ich.

» Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort: «Das tun wir doch auch. Aber was machst du darüber hinaus.

Der Mönch antwortete den Fragenden wiederum: «
Wenn ich stehe, dann stehe ich;
wenn ich gehe, dann gehe ich;
wenn ich sitze, dann sitze ich;
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich spreche, dann spreche ich.

» Da sagten die Neugierigen: «Das wissen wir jetzt. Das tun wir alles auch!»

Der Mönch aber sprach zu ihnen:
Nein, eben das tut ihr nicht:
Wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,
wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel
So sind eure Gedanken ständig wo anders.
Lasst euch nicht diesen messbaren Augenblick, der das Leben ist, nehmen.
Er schenkt dir Zufriedenheit und Erfüllung in dem was du tust.