Es raucht aus den Gullideckeln, im Minutentakt brettert die Polizei mit Kindergarten-Sirene an uns vorbei und alle sind gestresst. Fahrradkuriere flitzen mit ihren Bikes zwischen den dicht gedrängten gelben Taxis und Spiderman fährt auf einem Skateboard am Times Square entlang. Wir sind am Big Apple.
Hier bewegt man sich irgendwie anders… mehr sexy irgendwie, glaube ich. Um nicht aufzufallen empfiehlt es sich den New Yorker-Dresscode anzunehmen: In der einen Hand der StarBugs-ToGo Becher, in der anderen das Handy. Schwarze Doc Martens mit gelben Nähten oder Adidas Samba Schuhe und eine schwarze (wahlweise auch dunkelblaue) Jacke von Canada Goose.
Die ersten Tage verbringen wir in einem hippen Hostel in Queens. Wir haben die „Suite“ gebucht. Suite bedeutet, dass wir noch eine 2qm Dusche in unserem 6qm großen Zimmer haben. Eigentlich passt nur ein Bett hinein. Der Flair im Hostel ist dennoch entzückend. Betonböden, schlichte Möbel und über die Sonos-Boxen läuft das neue Album von Drake. Ein paar Tage später zieht es uns nach New Jersey. Hier wohnen wir bei Valentine, dem wohl coolsten Typen rund um NY. Er hat sicher auch schon in einem Hip-Hop-Video mitgespielt. Er ist zudem der Meinung, dass er im Herzen eigentlich ein Deutscher ist. Das hat er in einem Online-Persönlichkeitstest erfahren…. weil er gerne Bier trinkt und sehr pünktlich ist. Ok.
Von seiner Unterkunft aus benötigen wir nur 25 Minuten mit dem Bus nach Manhattan. Die Busfahrt ist unglaublich. Links begleitet uns immer die Skyline von NYC. Zwischen uns liegt der Hudson River, im Ohr beschallt uns Alicia Keys und der Himmel erstrahlt kaltblau. In Manhattan angekommen, könnte nahezu jeder zweite Blick perfekt als Werbeanzeige in der Vogue erscheinen. Wir sind begeistert.
Nach sieben Monaten auf Reisen war es die letzte Zeit schwer „wow-Momente“ aus uns hervorzulocken. New York hat uns allerdings in Sekunden verzaubert. Der Nacken ist schnell steif, da man eigentlich nur nach oben sieht und staunt. Natürlich besuchen wir auch viele Touri-Spots und so flanieren wir entlang der Wall-Street, stehen ehrfürchtig vor dem 911-Denkmal, zählen Hochhäuser auf dem Dach des Rockefeller-Centers, spazieren verträumt mehrmals durch den Central Park, schlendern durch Chinatown, wandern auf den Spuren der Mafia & „der Pate“ durch Little Italy und sind verwundert, dass die Freiheitsstatue deutlich kleiner ist, als in den Filmen dargestellt.
Unsere Lieblingsviertel sind übrigens das East Village, das durch Pariser Charme mit seinen süßen Eck-Cafes Liebe ausstrahlt und Chelsea. Hier wandern wir auf den Spuren von Carrie Bradshaw (Sex and the city-fans sollte Bild 2 nicht unbekannt sein, oder) und bewundern die tollen Flachbauten fernab von Manhattan. Nennenswert ist sicher auch noch unser Besuch in Willimasburg. Inspiriert durch das Buch / die Netflix-Serie „Unorthodox“ besuchen wir das größte orthodoxe jüdische Viertel der Vereinigten Staaten. Wir steigen aus der U-Bahn und die Zeit um uns herum bleibt stehen. Ein Großteil der Bevölkerung lebt hier an der Armutsgrenze. Die Männer widmen ihr Leben dem Tora-Studium und die Frauen arbeiten. Alle Männer tragen schwarze lange Mäntel, die Frauen sind alle mit dem gleichen dunklen Rock bekleidet. Julia hat eine giftgrüne Jacke an, meine ist orange. Wir fallen somit kaum auf. Alles richtig gemacht. JEDER Mann ist immer am alten Klapphandy ohne Internet und die Frauen tragen alle Perücken und schieben oftmals zwei Kinderwägen gespickt mit vier Kindern durch die Straßen. Alles ist voller Müll. Die Häuserwände werden nicht von Veranstaltungsplakaten verziert, sondern von den Uhrzeiten der Gebetsstunden oder den Waschzeremonien der Frauen für die Tage vor ihrer Periode. Alle legen ein ganz schönes Tempo an den Tag. Wir kommen oft kaum hinterher, was aber vielleicht auch an unseren kleinen Beinchen liegt. Wir sind fasziniert, wollen respektvoll mehr erfahren und besuchen ein traditionelles koscheres Restaurant. Anfangs werden wir begutachtet, wie die Tiere im Zoo. Mit der Zeit wird es angenehmer.
Nach ein paar Stunden ziehen wir weiter ins Herz von Brooklyn. Die schwarzen Gewänder werden langsam ausgetauscht durch überdimensional große Sweater von Basketballvereinen und der dazu passenden Cap. Viel Maschendraht, Beton und leerstehende Fabriken umgeben uns. Ein bisschen „8-Mile“ Flair hier, ein bisschen 2-Pac-Video da. Geil. Wir mögen es hier, wandern dennoch abends zurück über die Brooklyn Bridge in Richtung Heimat.
Die letzten Tage sind wir noch auf den Spuren von „Kevin allein in New York“ und besuchen das Plaza-Hotel und den wohl bekanntesten Spielzeugladen der Welt FAO-Schwarz. Reizüberflutung garantiert. Gleiches gilt für „Macy´s – the worlds laugest store in the world“. Louis Vuitton und Prada kämpfen hier mit Yves Saint Laurent um den größten Platz im Kaufhaus, Julia schaut 50 Taschen an und ich verhalte mich unauffällig und folge brav.
Silvester verbringen wir übrigens am Times Square, erinnern uns aber schnell, dass wir Silvester eigentlich doof finden. Zu viele Menschen, zu viel Regen.
Zum Abschluss unserer New York-Reise darf natürlich ein Besuch auf dem Broadway nicht fehlen. So sprengen wir kurz unsere Reisekasse und gönnen uns ein bisschen Zauberei. Harry Potter „the cursed child“, sowie das wunderschöne Lyric-Theather lassen unseren Atem stocken.
Wir haben diese Stadt inhaliert, kennen dank täglich mindestens 15 zurückgelegten Kilometern unglaubliche viele Ecken und sind uns schnell sicher. Wir kommen wieder. Nach so viel Beton benötigen dennoch wieder etwas mehr grün… und vor allem höhere Temperaturen. Wir tauschen 12 Grad gegen 30 Grad ein.
Jetzt heißt es: ab zu den Domenicos.
Hi-Ho, Ihr Weltenbummler…. Toller Blog und einfach nur super Bilder 📸! Das „Ich war noch niemals in New York“ könnte man aufgrund Eures Berichts nun umwandeln in … „ New York , wir kommen wieder“ oder so ähnlich 🤣! Weiterhin eine super schöne Zeit , bis zum nächsten Mal hier in Eurem absolut mega schönem Weltenbummler–Blog ! Lese es jedes Mal mit viel Freude 🥰… es gibt übrigens einen ganz schönen Film mit dem Titel Ich war noch niemals in New York mit Katharina Thalbach ( diese Frau ist einfach nur klasse und hat u.a. im Film Rumpelstilzchen eine super Rolle …. )
Liebe Grüße Sabine
Danke dir, Sabine 😘
Ui, danke für den Filmtipp. Den können wir mal „auschecken“, wenn wir Sehnsucht nach NY haben 🙂
Drücker nach Deutschland für euch 💚
That’s life 😃 Time is money 💸 New York a city who never sleeps.
Wow stetig super eure Beiträge mit Fotos.
Viel Vergnügen Tom und Julia B. wünscht euch die Marion 🗽
You re absolutely right ✌🏻
Toll, dass du uns noch folgst.
Viele Grüße in die Heimat 😘