Montreal & Toronto, Kanada

Mehr Fußgänger, gesünderes Essen, kleinere Mülltonnen (Bild 2), weniger Football, mehr Eishockey. Die USA liegt hinter uns und wir tauschen 50 Sterne auf der Flagge gegen ein rotes Ahornblatt. Hallo Kanada.

Nach 25 Grad und Sonne in LA begrüßt uns unsere erste Destination Montreal mit Minusgraden und Schnee. Für uns eine gute Möglichkeit, um laut „hier“ zu schreien uns direkt eine dicke Erkältung einzufangen. Doof, da wir so weniger machen können, aber zugleich auch eine Wohltat, um sich wieder zu sammeln. Nach einem Monat Roadtrip durch die Staaten murmeln wir uns in unserer schönen Stadtwohnung ein. Wir suchen uns ein AirBnb im Viertel „Mile End“, das von vielen Reisemagazinen als eines der Top 5 coolsten Wohnvierteln der Welt gewählt wurde. Wunderschöne Altbauten mit besonderen Treppen, die zur Eingangstür führen, Vintage-Stores und unzählige süße Cafés. Wir fühlen uns wie in einem Weihnachtsfilm mit Hugh Grant. Irland-Vibes kombiniert mit ein bisschen Harry Potter hier und dort. Toll. Wir mögen die Entschleunigung und spazieren jeden Tag, genießen den kalten Wind im Gesicht und anschließend die warme Badewanne. Danach gehts ab aufs Sofa. Film, Tee und Salzstangen (!) stehen bereit. Murmeltierzeit. Cool.

Die Menschen sprechen hier Französisch. Manche können nicht so gut Englisch, aber alle sind super nett. Allerdings sind auch kontrolliert. Wir merken schnell, dass wir die lässige Art der Amerikaner deutlich mehr bevorzugen. Dennoch können wir der Stadt viel abgewinnen. Wir besuchen die älteste Bagel-Bäckerei der Stadt (Montreal ist bekannt für seine Bagels). Dazu gibt es leckeren Frischkäse. Der erste Biss und wir sind infiziert. Life-Changing.

Ein Spaziergang auf den Mount Royal, einem Berg / Park, der mitten in der Stadt liegt, verschafft uns einen tollen Blick auf die City. Viel mehr passiert nicht. Nach einer Woche verabschieden wir uns in Richtung Toronto. 6 Stunden Autofahrt. Geschwindigkeitsbegrenzung 100 KM/H. Immer gerade aus. Langweilig. Nicht schlimm.

Da wir gefallen an der Ruhe gefunden haben, suchen wir uns in einem Örtchen am „Lake Simcoe“ eine zuckersüße Bleibe. Am liebsten möchten wir nur hier bleiben, aber wir wollen ja noch ein bisschen was vom Land sehen. Zeit also für ein bisschen Touri-Programm. Ab zu den wohl bekanntesten Wasserfällen der Welt. Die Niagara-Fälle. Eines der sieben Natur-Weltwunder. Wir erwarten uns nicht viel, werden aber innerhalb von Sekunden von dieser Macht erschlagen. An den Fällen angekommen entscheiden wir uns daher auch für eine Tour „behind the falls“. Mit einem Aufzug werden wir 40 Meter unter die Erde gefahren. Von dort aus führt ein altes Kanalsystem uns direkt hinter die Wasserfälle. Die Lautstärke und die Kraft der Wassermassen sind nicht in Worten zu beschreiben.

Wir speichern viele Momente ab und fahren noch in einen kleinen schnuckeligen Ort Namens „Niagara on the Lake“. Süße Shops, filmreife Cafés und Weinstuben. Ja, genau. Diese Region steht nämlich nicht nur für sein Naturwunder, sondern auch für das berühmteste Weinbaugebiet Kanadas. Was für ein Charme. Wir spazieren durch die Straßen und warten eigentlich nur noch auf Santa Clauß, der hier mit seinem Schlitten durchfährt. Alles ist weihnachtlich dekoriert und es riecht nach Ahornsirup und Zimt. In diesem Ort wohnen unzählige Millionäre. Auf der Straße treffen wir daher meist auf grauhaarige ältere Männer, die sicherlich eine Mitgliedschaft im naheliegenden Golfclub haben und Frauen mit teuren Schals und oftmals 7-8 Einkaufstaschen. Was für ein Treiben.

Nun zieht es uns nach Toronto. Die größte Stadt Kanadas liegt am „Lake Ontario“ und versprüht trotz ihrer Größe eine unglaubliche Leichtigkeit. New York Feelings, wir sind umzingelt von Wolkenkratzern. Die Skyline wird jedoch immer wieder von Gebäuden unterbrochen, die perfekt als Set für einen Harry Potter Film eingesetzt werden könnten. Dieser Mix verleiht der Metropole einen tollen Charme. Trotz des grauen Himmels ist diese Stadt „bunt“ und zeigt das vor allem durch ihre tollen Individuen und den respektvollen Umgang untereinander. Business-Outfit trifft auf Hippe-Look. Jeder scheint sich zu akzeptieren. Wann immer wir die Möglichkeit haben, checken wir die Universität einer Stadt aus. So auch in Toronto. Diese Uni zählt nämlich zu den renommiertesten der Welt. Wir setzen uns in die Mensa und „studieren“ den Style der jungen Leute. Danach geht es in die Bibliothek von Thomas Fisher. Diese „Bib“ zählt zu den bekanntesten der Welt, da sie viele sehr selten Bücher in ihren Reihen aufweist. Alles ist hier angenehm ruhig, Die alten Bücher werden auf dunklen Holztischen Seite für Seite mit Pinzetten geblättert und mit Lupen betrachtet. Es fühlt sich so an als würde Robert Langdom hier den nächsten Da Vinci Code lösen. Magisch.

Zum Abschluss folgt noch etwas Kultur. Im Haarstudio meines Vertrauens lasse ich mir noch eine Dauerwelle auf meinen Kopf zimmern. Die Dame auf Foto 1 ist Kayla. Sie ist meine Lieblingsfriseurin in Kanada. Auf meine Frage nach einem kanadischen Stereotypen antwortet sie: „Canadians always say „sorry“. Thousand times a day.“ Stimmt… dabei haben sie überhaupt keine Notwendigkeit. Alle sind so lieb, strahlen eine tolle Ruhe und Zufriedenheit aus. Jeder nimmt einen an die Hand.

Wir mögen Kanada sehr. Es verspürt Liebe und Leichtigkeit. Eine Verkäuferin in einem Shop fragt uns „how are you doing? How was your day so far?“ Klingt nach einem kleinen unbedeutenden Satz, aber… in Deutschland wurden bis dato selten beim Einkaufen gefragt, wie unser Tag war.

Nach drei Wochen verlassen wir nun Kanada… denn
„ich war noch niemals in… und auch noch niemals auf …
So, jetzt habt ihr euren Ohrwurm.

5 Kommentare zu „Montreal & Toronto, Kanada“

  1. Marion Dehnhardt

    Wow, wow, wow wieder tolle Beiträge von eurer Weltreise und super Fotos 😃
    Dauerwelle kann ich mitreden, hatte ich in jungen Jahren mit langem Haar, jetzt nicht mehr.
    Schönes Weihnachtsfest 🎅🌲
    und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2023 🍾🥂 wünscht dir Tom und Julia B. die Marion 🎉

  2. Dauerwelle …???? Ich hab bis eben gemeint die Lockenpracht ist echt 🤪.

    Wir wünschen Euch ein schönes Weihnachtsfest🧑🏻‍🎄🎅🏻 , einen tollen Jahresausklang und🥂 …. einen guten Rutsch🍾💫🎉

    Liebe Grüße Sabine und Achim 😊

  3. Natürlich haben wir jetzt unseren Ohrwurm 🙈😅

    Klingt sehr schön entspannt und weihnachtlich bei euch. Und es muss ja nicht immer nur Abenteuer sein 😊

    Zur Strafe ein Ohrwurm zurück…in der Weihnachtsbäckereiiii,… 🥳🎅

    Frohes Fest euch beiden 😘

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.