Die 65-Liter Rucksäcke sind fast vollständig gepackt und werden nahezu bis auf den letzten Zentimeter ausgenutzt. Alle relevanten Verträge sind gekündigt oder zumindest gestundet. Die Verabschiedung von der Familie, den Freunden, dem Hund und den Kollegen haben wir praktisch hinter uns. In der Wohnung steht nur noch eine Musikbox und ein Farbeimer, um die letzten Ausbesserungen durchzuführen. Auf uns wartet nur noch eine Hochzeit und dann kann es schon bald losgehen. Nach einem kurzen Halt in Dubai erwartet uns Bali…die Insel der Götter. Reisplantagen, Tempel, Affen und der erdige Geruch von Kurkuma, der durch die bunten und belebten Gassen zieht.
Drei Tage nach der Hochzeit wurden unsere Pläne jedoch mit nur einer WhatsApp Nachricht über den Haufen geworfen.
17.05.2022 „Jungs. Ich wurde heute positiv auf C. getestet und habe auch Symptome (Halsschmerzen)“
Doch erstmal kein Grund zur Panik. Nachdem wir die Nachricht in der WhatsApp-Gruppe des Bräutigams von einem der Gäste gelesen haben, ging es sofort ab zum PCR-Testen. Schließlich sind es nur noch 6 Tage bis wir den Affen in Ubud auf Bali „Guten Morgen“ sagen. Nachdem jedoch immer mehr positive Tests auch von anderen Gästen in der WhatsApp-Gruppe eingingen, wurde unsere Befürchtung 24 Stunden später durch die E-Mail des Testlabors bestätigt. Auch wir wurden positiv getestet.
Da uns sofort bewusst war, dass wir unsere Reise nicht zum geplanten Zeitpunkt starten können, erwartete uns eine Organisationsflut geprägt von Telefonaten und E-Mails. Zwar ist es möglich die Quarantäne symptomfrei nach fünf Tagen zu verlassen und somit den Flug noch pünktlich wahrzunehmen, jedoch ist uns das Risiko einfach zu hoch. Nicht hundertprozentig fit einen 6,5 Stunden Flug in ein Land anzutreten, in dem es aktuell zwischen 35-40 Grad hat, wäre für uns nicht die richtige Entscheidung. Also hieß es: Laptop raus und wieder in die Recherche. Das können wir besonders gut, da wir bereits unseren ersten Plan (Sri Lanka….starke Unruhen aufgrund der Wirtschaftskrise) über den Haufen geworfen haben. Die Flüge nach Dubai und Bali konnten wir dank des sensationellen Services der Fluggesellschaft Emirates wieder stornieren. Dem in nichts nach stehen auch die Dienstleistungen von Booking.com und so konnten wir auch hier alle Unterkünfte ohne Kosten annullieren. Einziges Problem… eine Umbuchung oder gar eine Neubuchung der Flüge würde einen enormen Preisanstieg mit sich bringen.
- Preis für die MultiStop-Flüge von München über Dubai nach Bali (+Retour) im April: 918,00 €
- Preis für den gleichen Flüge Mitte Mai: 1518,00 €
Da dieser Aufpreis unser durchschnittliches Monatsbudget von 1300,00 Euro pro Monat deutlich strapazieren würde, entscheiden wir uns also für einen kompletten Restart. Ein Tag Recherche eingekuschelt auf unserer Matratze mit viel Tee, Medikamenten, Youtube-Videos und Traveller-Blogs brachten uns auf unser neues erstes Reiseziel: Malaysia.
Das nächste Mal gibt es etwas weniger Corona-Talk. Versprochen. Braucht kein Mensch. Ist aber alles so passiert.