Granada, Spanien

In Granada angekommen müssen wir erst einmal Til Schweiger aus unserer Wohnung vertreiben. Denn unser in der Altstadt liegendes Loft gleicht einer Filmlocation, in der perfekt die Fortsetzungen von „Kokowääh“ oder „Fünfohrkücken“ gedreht werden könnten. Echt schön. Zweistöckig, elegant schlichte Einrichtung und ein alter Spielautomat, der der Wohnung einen junggesselligen Charakter verleiht.

230.000 Einwohner leben in dieser wunderbaren Stadt. 60.000 davon sind Studenten… und das merkt man. Unzählige Cafés, Straßenmusiker en mas und laute Musik, die bis spät Nachts aus den Clubs und Bars dröhnt. Wir fühlen uns schnell wohl und verlieben uns wieder in die kleinen Alltagsmomente. Einkaufen, kochen, durch die Gassen schlendern und die Musiker bei ihren kleinen Straßenkonzerten bewundern.

Beim Spazieren durch die belebten Gassen lässt 1000 & eine Nacht grüßen. Über 800 Jahre belagerten nämlich die Araber die Stadt und verleihen ihr noch heute einen unverkennbaren Touch. Enge Gassen, orientalische Baukunst und maurische Fliesen, die sowohl den Boden als auch die Wände verzieren. Untermalt wird die Stimmung durch arabische Musik und Duft, der aus den vielen Shisha-Cafes durch die Straßen zieht. Es fehlt eigentlich nur noch ein fliegender Teppich oder ein Flaschengeist. Aladin wäre stolz auf diese Stadt.

Immer wieder kommt es jedoch in der angrenzenden Sierra Nevada zu Bränden und so ist die Stadt oftmals von einem grauen Schleier bedeckt, was sich sowohl in der schlechten Sicht als auch in der Luftqualität bemerkbar macht. Für uns kein Abbruch, denn wir versüßen uns immer die Zeit und so kommt es nach ein paar Tagen zu einer lang ruhenden Sünde. Wir besuchen einen riesigen Süßigkeitenladen. Beim Kauf von Eis und Süßigkeiten verfallen wir in alte Muster und schauen mit Kinderaugen auf die große Auswahl. Schlümpfe, Erdbeeren, lange Schnürre usw…ihr kennt das Spiel. Geteilt haben wir auch (schweren Herzens).

Nun aber endlich zum Highlight der Stadt. Alhambra. Weltkulturerbe. Paläste, Türme, Mauern und Gärten. Bekannt auch durch eines der erfolgreichsten Brettspiele unserer Zeit. Versehen mit Augenringen quälen wir uns am Tag der Besichtigung bereits um 06:30 Uhr aus dem Bett, um vor den Besuchermassen die Top-Attraktion in Andalusien zu erkunden. Und es klappt. Als wir kurz vor Öffnung der Anlage eintreffen, sind mit uns nur 10 andere Personen vor Ort. Früher Vogel, Wurm und so.

Wir lassen uns einfach durch diesen riesigen Palast treiben, genießen die Morgenfrische und knipsen gefühlt 1000 Bilder. Jede Ecke ist schön und mit viel Liebe inszeniert. Im Hintergrund immer der Panoramablick auf die Sierra Nevada. Oftmals langweilen uns Sehenswürdigkeiten. Die Alhambra, die über der Stadt thront verzaubert uns hingegen zu 100 %. Nach zwei Stunden kommen die ersten Busse und RUMMS! Alles voller Menschen. Dennoch wunderschön und ein Muss für jeden, der diese Region einmal besucht.

Wir bleiben im Touri-Modus und besuchen die katholische Abtei von Sacromonte, die nur wenige Minuten mit dem Bus vom Stadtkern entfernt liegt. Imposante Kreuzgänge, harmonische Rundbögen… Mittelalter-Feelings. Bei der Führung werden uns geschätzt 70 Namen spanischer Heiliger genannt. Wir haben wenig Bezug und erfreuen uns dennoch vor allem an den unterirdischen Höhlen und Kreuzgängen, in denen noch alte Kapellen zu finden sind. Hier wurden einst lateinischen Schriftplatten gefunden, die wegweisende katholische Bräuche, Legenden und Prophezeiungen übermitteln. Bestimmt wichtig. Hat alles ein bisschen was von „Tomb Raider“ mit einer Prise „Dan Brown“.

Zum Abschluss tauchen wir nochmal in eine ganz andere Welt ab. Wir besuchen die Höhlen von Sacramonte, die nur unmittelbar von der Abtei entfernt liegen. Hier kann man die Zigeunerkultur in seiner reinsten Form bewundern. Auch der Flamenco hat hier wohl seine Ursprünge, aber das behauptet irgendwie jede zweite Region in Andalusien. Die kleinen bewohnten Höhlen fungieren als Museum, können aber auch als private Ferienunterkünfte gemietet werden. Super interessant in diese sehr einfache, aber authentische Lebenswelt einzutauchen. Schlafen wollen wir hier aber nicht. Spinnen und so.

Granada landet auf Platz 7 von 15 besuchten Städten bisher. Schauen wir mal auf welchen Platz sich unsere letzte Station in Spanien einordnet. Malaga.

PS: Ja, ich habe auf jeden Bild das gleiche Outfit an 😀

6 Kommentare zu „Granada, Spanien“

  1. Endlich – darauf haben die Fans doch schon gewartet – der mega Bericht und die tollen Fotos aus Granada – „Kulturschock“ inklusive 🤣… super bin begeistert !
    Bin schon gespannt, wie es Euch in Málaga gefällt 🍹!
    Ach und Tom …. das Outfit steht Dir auf jedem Bild irgendwie gleich gut 🙃
    Liebe Grüße und eine gute Weiterreise…. Sabine
    P.S. Warst Du beim Friseur? Die Frisur auf dem 🌹-Foto sieht irgendwie so anders aus .

    1. 😀 😀 😀 Danke, ich gebe täglich mein Bestes, um das Outfit bestmöglich zu präsentieren 😉

      Friseur ——> bisher nicht. Die Mähne wächst und wächst

      1. Lass die Haare wachsen 🙂
        Schöner Bericht und Bilder. Wie immer!
        Bin auf Málaga und dein dortiges Outfit gespannt 😊
        Noch eine tolle Zeit 🍷

  2. Marion Dehnhardt

    Hallo Julia B. und Tom, euer Loft sieht grandios aus und alle Fotos sind super.
    Beiträge, wie immer bombastisch.
    Schönen Aufenthalt und viele schöne Erlebnisse wünscht euch die Marion 🤓

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