Nackt in der eigenen Wohnung umher laufen, einen Kaugummi kauen oder auf der Toilette nicht spülen. Für diese und weitere Kuriositäten gelten teils drastische und mittelalterliche Strafen. Dafür kann diese Vorzeige-Stadt mit der niedrigsten Kriminalitätsrate der Welt glänzen. Herzlich Willkommen in der asiatischen Metropole: Singapur!
Obwohl wir nur wenig Zeit in dem Insel-Stadtstaat an der Südspitze der malaysischen Halbinsel verbringen, waren unsere Vorbereitungen enorm. Insbesondere unsere Reiseapotheke bereitete uns im Vorfeld viele Kopfschmerzen. Die Einfuhr teils völlig harmloser Medikamente wie Hustensaft & co. sind hier verboten und so schrieben wir vorher mehrere Apotheken an, um unsere Reiseapotheke gründlich durchchecken zu lassen. Für verschreibungspflichtige Medikamente organisierten wir Schreiben unserer Hausärzte. Der Aufwand war riesig. Spoiler: In Singapur hat sich niemand für unsere „medizinischen Mitbringsel“ interessiert und wir konnten problemlos durch jede Kontrolle laufen. Viel Drama… aber so sind wir eben.
„The fine City“ lautet der Spitzname von Singapur. Das passt irgendwie. Alles ist sauber und perfekt. Es kommt einem vor, als wäre man Teil des Computerspiels „Sims“. In der U-Bahn läuft klassische Musik und es wird regelmäßig angenehmer Duft versprüht. Reden ist nicht erlaubt. Ist klar. Kameras verfolgen einen auf Schritt und Tritt. Lee Kuhn Yen, der bereits verstorbene Präsident hat hier durch die viele strengen Regeln in wenigen Jahrzehnten aus einer wirklich armen und unbedeutenden Region Malaysias eine der wirtschaftlich stärksten und stabilsten Städte der Welt gezaubert.
Das Highlight der Stadt ist sicher die Gegend Rund um „Marina Bay“. Hier steht das weltweit teuerste Hotel (4,6 Milliarden Euro Baukosten) mit dem wohl bekanntesten Infinity-Pool der Welt. Eine Übernachtung kostet rund 650,00 Euronen pro Nacht… jedoch leider „minimal“ über unserem Budget. In der Eingangshalle befinden sich viele hochpreisige Restaurants, jedem Besucher wird auf dem roten Teppich die Tür aufgehalten und teure Autos halten im Minutentakt.
Direkt unter dem Hotel ist der Zugang zu einer bezaubernden Shopping-Mall. Während Prada Gucci grüßt, trifft einen Stock höher Chanel auf Off-White. Blickt man ins Untergeschoss, so sieht man eine Art Pool auf dem sich gut betuchte Leute für viel Geld in venezianischen Gondeln von A nach B kutschen lassen. Ein Schaulaufen. Wir mit unseren einfachen Shirts und Birkenstock fallen hier definitiv auf. Macht uns aber nichts.
Über eine Skybridge gelangen Besucher vom Hotel direkt zu den „Gardens by the Bay“. Einem riesigen Park, der jeden Abend tausende von Touristen zum Staunen bringt. Pünktlich um 19:45 Uhr findet hier nämlich jeden Abend eine Light-Show der Superlative statt.
Um diese Zeit ist es noch immer warm, die Sonne ist bereits untergegangen und wir legen uns auf den Boden. Ab jetzt sind jetzt live in einem Avatar-Film. Der Blick nach oben auf die künstlich gestalteten Bäume auf denen die Licht-Show projiziert wird, ist ein MUSS für jeden Besucher. Abgerundet wird die spezielle Atmosphäre von Klängen bekannter Filmmusik. Nach 20 Minuten ist alles vorbei, doch wir sind noch nicht am Ende angekommen. Auf der anderen Seite des Hotels befindet sich nämlich noch eine Meerenge mit einem Blick auf die Skyline von Singapur. Um 21 Uhr starten hier die Wasserspiele. Ebenfalls eine kostenlose Attraktion. Wir versuchen einen Platz an der Promenade zu ergattern. Ein wirklich buntes Treiben, viele tausend Touristen, Straßenkünstler und überteuerte Restaurants (Pizza Margherita: 18 Euro). Wir kaufen uns in einem naheliegenden Foodcourt Schnitzel mit Pommes, sitzen auf einem Steg direkt vor dem Louis Vuitton Mega-Store und ziehen uns die Wasserspiele rein. Reizüberflutung garantiert!
Nach 21.627 Schritten (Rekord!) in sechs Stunden fallen wir danach einfach nur noch platt in unser kleines Zimmer im Ibis Budget Hotel in einem Randbezirk der Stadt. Dank des sensationell ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetzes war die Lage jedoch überhaupt kein Problem.
Singapur hat uns besiegt. 1:0, Abpfiff! Die Stadt ist nur mit Superlativen zu beschreiben, aber wohl fühlen wir uns hier trotzdem nicht. Überall sind Kameras, alles ist streng reglementiert und teuer. Die Begeisterung für diese Stadt ist jedoch trotzdem nachvollziehbar. Es wird unglaublich viel geboten. Wir bevorzugen jedoch lieber etwas weniger Trubel und so fliegen wir nach einem kurzen Aufenthalt weiter nach Bali. Endlich.
Hi ihr kleinen Birkenstöcker, sensationelle Bilder, die ihr da gemacht habt und tolle Berichterstattung. Ich kann mich total einfühlen in euer „nicht meine Welt Gefühl“. Es gibt schon abgespacede Städte. Liebe Grüße und weiterhin tolle Erlebnisse. Kessy ?
Kessy :-* vielen Dank und schön, dass du uns weiter folgst.
Deine Birkenstockies 😉
Wollte mich nur mal wegen der Kommentarfunktion melden. Sehr schön. Und dann wollte ich Julia noch mitteilen, dass sie wohl das Teammeeting letzten Mittwoch vergessen hat 😉
Viel Spaß Euch! Sieht gut aus.
Die Kommentarfunktion haben wir extra auch deinen Wunsch eingerichtet, Chris. Ich habe schon sehnsüchtig auf deinen Kommentar gewartet. 😉 Julia war doch im Meeting, oder nicht!?!? Dachte sie hat sich eingewählt…
Vor über 20 Jahren haben sich die Erzählungen meiner Eltern über Singapur etwas anders angehört , aber eins ist wohl geblieben, es ist überall so sauber, dass man auch vom Boden essen könnte.
Euch einen guten Weiterflug ✈️ nach Bali. Liebe Grüße Sabine
Das stimmt, ja ?
…da hat sich sicher in den letzten Jahrzehnten viel getan. Wie gesagt – tolle Stadt, aber nicht so ganz „unsere Welt“ 🙂
Hi Tom,
Die Sehenswürdigkeiten und die grüne Stadt würde ich wirklich auch gerne mal anschauen.
LG
Julia und Steve ? ? ?
…das würde euch bestimmt gefallen. 🙂
Ist irgendwie ein Mix aus Avatar, Tribute von Panem & co.